Sonntag, 27. Mai 2007

Drinking in L.A.

Freunde, bei einem kühlen Bier stelle ich fest, dass die Skyline von L.A. womöglich wunderbar wäre, wäre sie nicht für immer im Smog verhüllt. Sei's drum. Ich verbringe hier mit Vati die letzten Tage in Kalifornien, unserer Rundreise und in den USA.

Gestern sind wir die Beverly Hills auf- und abgefahren, und ich habe sogar das Haus von Ozzy Osbourne gefunden. Hat nichts gebracht, von der Straße sieht man absolut nichts und ich kam mir ziemlich dumm vor. Tatsächlich gibt es überhaupt keine Fußgänger in den Berverly Hills - so sind Touristen ziemlich schnell auszumachen. Den restlichen Tag haben wir noch im Getty Museum verbracht, fand ich sehr geil, vor allem die Skulptur von Benoit. Wusste ich gar nicht, dass es der gute Mann schon so weit gebracht hat.


Heute hat uns meine gute Kommilitonin A. Bird besucht, die ich noch aus Nashville kenne. Zu dritt haben wir dann die Altstadt von Pasadena gesucht (die gab es nicht, wahrscheinlich vorgestern abgerissen), haben das Hollywood Zeichen erklommen, den Walk of Fame besucht (Freunde! David Hasslehoff hat einen eigenen Stern! Er war leider beschmutzt, vermutlich Erbrochenes von einem Betrunkenen...möge diesen Witz verstehen, wer will), und noch vieles andere.
Mein Hinterteil gerettet hat dabei Stefan, die sympatische Stimme unseres Navigationssystems. Der war heute zackig drauf, und hat mich sicher über die 6-spurigen Highways geführt. Und Auto fahren gehört bekanntlich...nun ja...nicht zu meinen besten Fähigkeiten. Aber so war das grandios, nur Vati ist manchmal etwas übel geworden, er sah das Auto immer schon an den gelben Sichheits-Wassertanks zerschmettern, die ja hier überall an den Straßen stehen.

In den nächsten Tagen geht es dann noch auf den Mulholland Drive, über Riverside zurück nach Las Vegas, von dort per Flugzeug wieder nach Nashville, wo ich meine Koffer abhole (wenn die Amerikaner die nicht schon auf dem Schwarzmarkt verkauft haben und sich von dem Geld deutschen Bergkäse gekauft habne) und am 31. Mai über Washington nach München.

Wow, das war eine süperbe Rundreise. Ja, süperb darf man so schreiben. Zumindest ich.
Bleibt frisch und fruchtig. Wir sehen uns.

Sonntag, 20. Mai 2007

If you are going to San Francisco...

...be sure to wear some flowers in your hair! Aber Vati wollte nicht, also haben wir's sein gelassen. San Francisco ist aber eine feine Stadt, freundliche Menschen, nicht so kleinkariert wie in Nashville, alles etwas freier...gefällt mir gut!

Die letzten paar Tage haben wir im Yosemite National Park verbracht, viele Berge, Steine, Wasserfälle, Bäume...nun ja...man kann sich auch an Natur irgendwann satt sehen.

Wir bleiben hier in der Stadt der Liebe noch ein paar Tage, dann geht es an der Küste in den Süden - Kalifornien ist ganz großes Kino, die haben alles - Schnee, Wüste, Gras, Canyons, andere Steine, wieder andere Steine - was will man mehr? Vielleicht bleib ich hier doch noch ein paar Monate, wer weiß.

Ein paar Bilder gibt es hier.

Bubba

Donnerstag, 17. Mai 2007

Ist das der Sonderzug nach Kalifornien?

Der Osten war großartig, aber Freunde, der Westen ist es noch viel mehr!
Vati ist gut hier angekommen und wir haben unsere Rundreise begonnen - Las Vegas, Grand Canyon, ein paar andere Steinhügel und das Death Valley standen bis jetzt auf dem Programm. Es läuft super, das fahren auf den einsamsten Highways der Staaten macht großen Spaß und auch Vatis Nörgeleien über das amerikanische Essen halten sich in ertragbaren Grenzen.

Ich würde euch so gerne Bilder schicken, aber ich bin gerade zu müde. Wir haben einen Hubschrauberflug durch den Grand Canyon gemacht, und ich habe so getan als ob ich der Pilot wäre. Dabei ist dieses nette Bild entstanden, dass die Großartigkeit der gesamten Rundreise wiederspiegelt, ja, ihr müsst also gar nicht mehr Bilder sehen, es reicht dieses.



"Guck mal, Papa, wenn ich die Kamera auf uns richte, können wir uns im Display sehen!"
Posted by Picasa

Donnerstag, 10. Mai 2007

Alles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei

jawoll, liebe Freunde, es ist vorbei!

Das Semester ist beendet, die Amerikaner haben Sack und Pack gepackt und haben das Nashville-Universum verlassen. Benoit und ich sind wahrscheinlich die einzigen verbliebenen Bewohner in der Thrailkill Hall, deswegen tun wir so, als ob es unser Schloss wäre und spielen König und Hofnarr.
So ganz nebenbei: Ich hasse Blogs. Wenn man einen Monat nichts mehr schreibt, schwinden die Besucherzahlen. Deswegen wird das jetzt hier mein persönliches Tagebuch, und ich lasse NICHTS aus meiner dunklen Seele ungeschrieben. Wenn es doch einer lesen sollte, ist er selbst schuld.

Liebes Tagebuch,
ich habe Dir schon vor längerer Zeit versprochen, Dir von der Begegnung mit dem Mädchen zu erzählen, dass ich geküsst habe. Nun, die holde Maid hieß Amanda und ich habe sie auf einer Party an Ostern kennengelernt. Sie saß mit ihrer Freundin im Wohnzimmer und da mir langweilig war, habe ich mich zu ihnen gesetzt und ein bisschen geplaudert. Irgendwie waren wir beide mehr auf Berührung aus, also habe ich sie einfach gepackt und voll auf den Mund geküsst. Amanda, die dumme Schildkröte, hat sich in meiner Unterlippe verbissen und hat nicht mehr losgelassen. Das hat noch nach zwei Wochen weh getan. Als ich sie von mir gelöst habe, habe ich sie wieder zurück in ihr Becken gesetzt, und dort schwimmt sie auch heute noch munter weiter. (Ja, liebe Tierfreunde, sie ist wohlauf und ihr habt mein Wort, das ich sowas nie wieder mache)

Vor zwei Wochen waren wir mit John und Rich in Atlanta und haben den 6 Flags Vergnügungspark besucht. Juchei, das war ein Spaß! Benoit ist noch nie mit einer Achterbahn gefahren und hatte ganz schön Bammel. Er hat sich aber geschlagen wie ein Mann, und die letzte Fahrt, zu der wir ihn gezwungen haben, hat ihm dann auch fast gar nichts mehr ausgemacht.

Die letzte Woche waren dann Abschlussprüfungen, die eigentlich alle ganz gut liefen. Mein Gott, ich werde die Multiple Choice Tests vermissen. Hier ein paar Originalfragen:

Who was the founder of the Benson Label?
a) John T. Benson
b) Jim Watson
c) Jared McCracken
d) wasauchimmer

What was the name of the tape machine that was invented in Germany during WW II?
a)Gesundheit
b)Magnetophon
c)DejaVu
d)Grammophon

Who was the founder of Bertelsmann Publishing?
a)Gerhard Schroeder
b)Angela Merkel
c)Reinhard Mohn
d)Rick Rubins

What is the best University in Nashville?
a) Vanderbuilt, Nashville
b) Belmont, Nashville
c) Lipscomb, Nashville
d)Tennesse State University

What is a venue?
a) a scene or a setting for events
b) it's German for "when you"
c) something to eat
d) wasauchimmer

Gigantisch.

Nun gut, jetzt bin ich momentan mit meinem Auszug beschäftigt, und heute Abend kommt Vati vorbei und wir reisen für drei Wochen an der Westcoast entlang. Das wird hoffentlich ein Spaß. Und wenn nicht, auch nicht so schlimm.

Viele Grüße nach Deutschland,

Bubba

Dienstag, 17. April 2007

Sick U.S.A.

Freunde,

eigentlich wollte ich euch von den CMTA's (Country Music Television Awards) berichten, die gestern an der Belmont University stattfinden, aber die Ereignisse in Virginia haben mir da knallhart die Lust verdorben.

Es ist schrecklich, wenn 32 Studenten erschossen werden. Aber wenn dann nur wenige Stunden nach dem Massaker der Sprecher Bush's meint, es werde wohl keine Änderung am Waffengesetz geben, kann ich nicht mal mehr mit dem Kopf schütteln. Dieses Recht auf Waffenbesitz leuchtet mir ganz und gar nicht ein.

Das ist eine ziemlich kranke Scheiße!

Passt auf euch auf und seit so nett zueinander, wie es euch möglich ist.

Bubba

Mittwoch, 11. April 2007

Return to Sender



Guten Tag!

Über Ostern habe ich mit Benoit und J.B. einen Ausflug nach Chicago gemacht. Dort war es sehr schön und verdammt kalt.

Da ich ein alter Knauser bin, sind wir die Strecke - immerhin knappe 800 Kilometer - gefahren, das war ein Spaß. Aus purer Langeweile habe ich mir ein neues Hobby zugelegt: American Jerky Beef essen. Sieht aus wie altes totes Fleisch, riecht wie altes totes Fleisch, schmeckt auch so! Aber Benoit war noch mehr davon angewiedert, mir beim Essen zuschauen zu müssen: perfekt, um es sich mit seinen Beifahrern auf einer langen Autofahrt zu verscherzen.

Die Strecke haben wir auf der Hinfahrt nicht ganz auf einmal gepackt, und so sind wir in einem schnuckeligen kleinen Motel über Indianapolis abgestiegen. Scherzend haben wir den Abend bei Poker, Rotwein und Käse ausklingen lassen.

("Sie spielten Poker, scherzten und tranken Rotwein. Nur der Käse passte nicht zu der knisternden Romanik, die in der Luft lag")

Chicago selbst war sehr beeindruckend, war ja sozusagen meine erste große Großstadt in den U.S.A., sozusagen so zu sagen. Sehr sauber, die Obdachlosen stets höflich ("Happy Easter guys, could I have your change?" direkt neben der Supermarktkasse), da lässt man dann auch gerne mal den ein oder anderen Dollar springen (Benoit hatte natürlich eine Portion Hosenknöpfe dabei).

Den Sears Tower haben wir bestiegen, den Millenium Park mit der Spiegelbohne angeschaut, Lake Michigan, das Baseball Stadion der Chicago Cubs....ach ja, das mit den Bulls Game hat leider nicht ganz geklappt. Die hatten das letzte Wochenende kein Spiel, das war eine großartige Planung.

Da wir uns nur ein Zimmer im Hilton Hotel leisten konnten aber nicht das Essen, sind wir auf die berühmten Hot Dogs und Pizzen aus Chicago umgestiegen - schmeckte gut, aber während das Thermometer im Keller war stieg der Cholesterinspiegel in's Unermessliche. (Ihr merkt, meine Formulierungen werden immer gewählter, ich bastel hier an einer großartigen Hip Hop Karriere, wenn ich ich wieder in Deutschland bin, dürft ihr mich F.A.T. "Michelin" Dicky nennen).

Die Abende haben wir übrigens auch im Zimmer verbracht - "Spike TV" ist DER neue Lieblings-TV-Sender von Benoit und mir! 24 Stunden Cop-Verfolgungsjagden, Amerikas größten Zugunglücke, die härtesten Wrestling-Kämpfe - WOW, das war Unterhaltung, und zwar wirklich!

Wie dem auch sei, das Wochenende verging wieder viel zu schnell, und die 8 Stunden Rückfahrt waren garniert mit geistreichen Abhandlungen, ob nun die ganzen geplatzten Reifen am Straßenrand von den Verfolgungsjagden und der Benutzung von "Spike Strips" stammen (Benoit und ich waren ÜBERZEUGT davon!) oder ob die amerikanischen Trucks mehrschichtige Reifen haben, die sich irgendwann ablösen. Reifen die sich wie Schlangen häuten? Das hat sich für mich anfangs auch recht "französisch" angehört, aber J.B. hatte tatsächlich recht, verdammt.
Sein dreistündiges Geschwafel darüber, dass alle Autos aus Michigan voller Salz sind und es deswegen in Michigan schneien muss, ging mir trotzdem auf den Sack.

Das nächste Mal muss ich euch noch unbedingt von einer Party vor Ostern erzählen...ich habe ein Mädchen geküsst!!! ;-)

weitere Bilder von Chicago: weitere Bilder von Chicago.

Sonntag, 25. März 2007

Und die Jahre ziehen ins Land...

...und wir trinken immer noch ohne Verstand - das haben die Toten Hosen vor langer Zeit gesungen, und ich erinnere mich immer wieder gern daran zurück, als ich mit meiner Tasse Hagebutten-Tee im Wohnzimmer saß und "Bis zum bitteren Ende" gelauscht habe...

Hier in Nashville hören wir - wie sich das für gute Deutsche gehört - nach einer langen durchzechten Nacht Rammstein. Und weil John gerne raushängen lässt, dass der in Deutschland geboren ist, trinken wir dazu dann Jägermeister und ich frage ihn ein paar Vokabeln ab.

Letzten Freitag hat "The Emotron" auf einer Party gespielt, und ich sage euch...der Junge ist genial! Ja, er war gleich so gut, das alle nach dem ersten Song wieder gegangen sind und ich mich plötzlich alleine in dieser Schaar...Menschen...wiederfand.
Aber auf John ist Verlass, er hat mich rechtzeitig rausgeholt. Auf der nächsten Party war es gemütlicher und auch sehr lustig. John und ich erzählten McCartney, bis dahin ein nettes Mädchen, Geschichten vom "German Kissing", das im Vergleich zur französischen Variante doch einiges mehr zu bieten hätte (Benoit stand im Hintergrund und weinte bitterlich). Was wir nicht wussten: McCartney bildete sich ein, vom Küssen etwas zu verstehen und wollte sogleich einen Wettbewerb veranstalten.
An dieser stelle Danke ich meiner Mama und Criss, die mich beide immer ermahnen, doch nicht so viel Alkohol zu trinken - dank dieser erleuchtenden Worte und dem Ring an meinem Finger bekam ich den Posten des Schiedsrichters (den ich dankend annahm) und John übernahm den deutschen Part. Benoit legte sich als Meister des französischen Kusses ins Zeug und ich gab den beiden jeweils 10 Sekunden.
Nun, McCartney konnte sich nicht entscheiden. Nach der zehnte Runde fühlte ich mich in mehr in eine okkulte Beschwörung versetzt, John küsste eigentlich Benoit, McCartney war nur das Medium. Ihr versteht was ich meine. Die weiteren Abläufe und Verwicklungen waren ein grandioses Meisterwerk der Zungenaktrobatik.
Irgendwie haben wir es dann im Morgengrauen zurück zu Johns Appartement geschafft, und bei einer guten Tasse Nudelsuppe haben wir die Ereignisse Revue passieren lassen, während aus der Box die letzten Takte von "Bestrafe mich" klangen - gegrinst habe nur ich. Heute - 3 Tage nach dem Vorfall - haben sich Benoit, John und McCartney zum ersten Mal wieder in der Öffentlichkeit gezeigt, und die Reue in ihren Gesichtern sprach Bände. Was habe ich gelacht!

Nun, wie dem auch sei, der Spaß hat jetzt ein Ende, die dritte Examensrunde steht bevor. Das Kind werde ich aber schon schaukeln, und über Ostern geht es dann für ein paar Tage nach Chicago. Dort werde ich mir als alter Basketball-Fan natürlich auch ein NBA-Spiel anschauen. Mit den Chicago Hornets. - Chicago Bulls? Ach so. Was auch immer. Hauptsache es fallen ein paar Tore.




















John & McCartney.