Sonntag, 27. Mai 2007

Drinking in L.A.

Freunde, bei einem kühlen Bier stelle ich fest, dass die Skyline von L.A. womöglich wunderbar wäre, wäre sie nicht für immer im Smog verhüllt. Sei's drum. Ich verbringe hier mit Vati die letzten Tage in Kalifornien, unserer Rundreise und in den USA.

Gestern sind wir die Beverly Hills auf- und abgefahren, und ich habe sogar das Haus von Ozzy Osbourne gefunden. Hat nichts gebracht, von der Straße sieht man absolut nichts und ich kam mir ziemlich dumm vor. Tatsächlich gibt es überhaupt keine Fußgänger in den Berverly Hills - so sind Touristen ziemlich schnell auszumachen. Den restlichen Tag haben wir noch im Getty Museum verbracht, fand ich sehr geil, vor allem die Skulptur von Benoit. Wusste ich gar nicht, dass es der gute Mann schon so weit gebracht hat.


Heute hat uns meine gute Kommilitonin A. Bird besucht, die ich noch aus Nashville kenne. Zu dritt haben wir dann die Altstadt von Pasadena gesucht (die gab es nicht, wahrscheinlich vorgestern abgerissen), haben das Hollywood Zeichen erklommen, den Walk of Fame besucht (Freunde! David Hasslehoff hat einen eigenen Stern! Er war leider beschmutzt, vermutlich Erbrochenes von einem Betrunkenen...möge diesen Witz verstehen, wer will), und noch vieles andere.
Mein Hinterteil gerettet hat dabei Stefan, die sympatische Stimme unseres Navigationssystems. Der war heute zackig drauf, und hat mich sicher über die 6-spurigen Highways geführt. Und Auto fahren gehört bekanntlich...nun ja...nicht zu meinen besten Fähigkeiten. Aber so war das grandios, nur Vati ist manchmal etwas übel geworden, er sah das Auto immer schon an den gelben Sichheits-Wassertanks zerschmettern, die ja hier überall an den Straßen stehen.

In den nächsten Tagen geht es dann noch auf den Mulholland Drive, über Riverside zurück nach Las Vegas, von dort per Flugzeug wieder nach Nashville, wo ich meine Koffer abhole (wenn die Amerikaner die nicht schon auf dem Schwarzmarkt verkauft haben und sich von dem Geld deutschen Bergkäse gekauft habne) und am 31. Mai über Washington nach München.

Wow, das war eine süperbe Rundreise. Ja, süperb darf man so schreiben. Zumindest ich.
Bleibt frisch und fruchtig. Wir sehen uns.

Sonntag, 20. Mai 2007

If you are going to San Francisco...

...be sure to wear some flowers in your hair! Aber Vati wollte nicht, also haben wir's sein gelassen. San Francisco ist aber eine feine Stadt, freundliche Menschen, nicht so kleinkariert wie in Nashville, alles etwas freier...gefällt mir gut!

Die letzten paar Tage haben wir im Yosemite National Park verbracht, viele Berge, Steine, Wasserfälle, Bäume...nun ja...man kann sich auch an Natur irgendwann satt sehen.

Wir bleiben hier in der Stadt der Liebe noch ein paar Tage, dann geht es an der Küste in den Süden - Kalifornien ist ganz großes Kino, die haben alles - Schnee, Wüste, Gras, Canyons, andere Steine, wieder andere Steine - was will man mehr? Vielleicht bleib ich hier doch noch ein paar Monate, wer weiß.

Ein paar Bilder gibt es hier.

Bubba

Donnerstag, 17. Mai 2007

Ist das der Sonderzug nach Kalifornien?

Der Osten war großartig, aber Freunde, der Westen ist es noch viel mehr!
Vati ist gut hier angekommen und wir haben unsere Rundreise begonnen - Las Vegas, Grand Canyon, ein paar andere Steinhügel und das Death Valley standen bis jetzt auf dem Programm. Es läuft super, das fahren auf den einsamsten Highways der Staaten macht großen Spaß und auch Vatis Nörgeleien über das amerikanische Essen halten sich in ertragbaren Grenzen.

Ich würde euch so gerne Bilder schicken, aber ich bin gerade zu müde. Wir haben einen Hubschrauberflug durch den Grand Canyon gemacht, und ich habe so getan als ob ich der Pilot wäre. Dabei ist dieses nette Bild entstanden, dass die Großartigkeit der gesamten Rundreise wiederspiegelt, ja, ihr müsst also gar nicht mehr Bilder sehen, es reicht dieses.



"Guck mal, Papa, wenn ich die Kamera auf uns richte, können wir uns im Display sehen!"
Posted by Picasa

Donnerstag, 10. Mai 2007

Alles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei

jawoll, liebe Freunde, es ist vorbei!

Das Semester ist beendet, die Amerikaner haben Sack und Pack gepackt und haben das Nashville-Universum verlassen. Benoit und ich sind wahrscheinlich die einzigen verbliebenen Bewohner in der Thrailkill Hall, deswegen tun wir so, als ob es unser Schloss wäre und spielen König und Hofnarr.
So ganz nebenbei: Ich hasse Blogs. Wenn man einen Monat nichts mehr schreibt, schwinden die Besucherzahlen. Deswegen wird das jetzt hier mein persönliches Tagebuch, und ich lasse NICHTS aus meiner dunklen Seele ungeschrieben. Wenn es doch einer lesen sollte, ist er selbst schuld.

Liebes Tagebuch,
ich habe Dir schon vor längerer Zeit versprochen, Dir von der Begegnung mit dem Mädchen zu erzählen, dass ich geküsst habe. Nun, die holde Maid hieß Amanda und ich habe sie auf einer Party an Ostern kennengelernt. Sie saß mit ihrer Freundin im Wohnzimmer und da mir langweilig war, habe ich mich zu ihnen gesetzt und ein bisschen geplaudert. Irgendwie waren wir beide mehr auf Berührung aus, also habe ich sie einfach gepackt und voll auf den Mund geküsst. Amanda, die dumme Schildkröte, hat sich in meiner Unterlippe verbissen und hat nicht mehr losgelassen. Das hat noch nach zwei Wochen weh getan. Als ich sie von mir gelöst habe, habe ich sie wieder zurück in ihr Becken gesetzt, und dort schwimmt sie auch heute noch munter weiter. (Ja, liebe Tierfreunde, sie ist wohlauf und ihr habt mein Wort, das ich sowas nie wieder mache)

Vor zwei Wochen waren wir mit John und Rich in Atlanta und haben den 6 Flags Vergnügungspark besucht. Juchei, das war ein Spaß! Benoit ist noch nie mit einer Achterbahn gefahren und hatte ganz schön Bammel. Er hat sich aber geschlagen wie ein Mann, und die letzte Fahrt, zu der wir ihn gezwungen haben, hat ihm dann auch fast gar nichts mehr ausgemacht.

Die letzte Woche waren dann Abschlussprüfungen, die eigentlich alle ganz gut liefen. Mein Gott, ich werde die Multiple Choice Tests vermissen. Hier ein paar Originalfragen:

Who was the founder of the Benson Label?
a) John T. Benson
b) Jim Watson
c) Jared McCracken
d) wasauchimmer

What was the name of the tape machine that was invented in Germany during WW II?
a)Gesundheit
b)Magnetophon
c)DejaVu
d)Grammophon

Who was the founder of Bertelsmann Publishing?
a)Gerhard Schroeder
b)Angela Merkel
c)Reinhard Mohn
d)Rick Rubins

What is the best University in Nashville?
a) Vanderbuilt, Nashville
b) Belmont, Nashville
c) Lipscomb, Nashville
d)Tennesse State University

What is a venue?
a) a scene or a setting for events
b) it's German for "when you"
c) something to eat
d) wasauchimmer

Gigantisch.

Nun gut, jetzt bin ich momentan mit meinem Auszug beschäftigt, und heute Abend kommt Vati vorbei und wir reisen für drei Wochen an der Westcoast entlang. Das wird hoffentlich ein Spaß. Und wenn nicht, auch nicht so schlimm.

Viele Grüße nach Deutschland,

Bubba

Dienstag, 17. April 2007

Sick U.S.A.

Freunde,

eigentlich wollte ich euch von den CMTA's (Country Music Television Awards) berichten, die gestern an der Belmont University stattfinden, aber die Ereignisse in Virginia haben mir da knallhart die Lust verdorben.

Es ist schrecklich, wenn 32 Studenten erschossen werden. Aber wenn dann nur wenige Stunden nach dem Massaker der Sprecher Bush's meint, es werde wohl keine Änderung am Waffengesetz geben, kann ich nicht mal mehr mit dem Kopf schütteln. Dieses Recht auf Waffenbesitz leuchtet mir ganz und gar nicht ein.

Das ist eine ziemlich kranke Scheiße!

Passt auf euch auf und seit so nett zueinander, wie es euch möglich ist.

Bubba

Mittwoch, 11. April 2007

Return to Sender



Guten Tag!

Über Ostern habe ich mit Benoit und J.B. einen Ausflug nach Chicago gemacht. Dort war es sehr schön und verdammt kalt.

Da ich ein alter Knauser bin, sind wir die Strecke - immerhin knappe 800 Kilometer - gefahren, das war ein Spaß. Aus purer Langeweile habe ich mir ein neues Hobby zugelegt: American Jerky Beef essen. Sieht aus wie altes totes Fleisch, riecht wie altes totes Fleisch, schmeckt auch so! Aber Benoit war noch mehr davon angewiedert, mir beim Essen zuschauen zu müssen: perfekt, um es sich mit seinen Beifahrern auf einer langen Autofahrt zu verscherzen.

Die Strecke haben wir auf der Hinfahrt nicht ganz auf einmal gepackt, und so sind wir in einem schnuckeligen kleinen Motel über Indianapolis abgestiegen. Scherzend haben wir den Abend bei Poker, Rotwein und Käse ausklingen lassen.

("Sie spielten Poker, scherzten und tranken Rotwein. Nur der Käse passte nicht zu der knisternden Romanik, die in der Luft lag")

Chicago selbst war sehr beeindruckend, war ja sozusagen meine erste große Großstadt in den U.S.A., sozusagen so zu sagen. Sehr sauber, die Obdachlosen stets höflich ("Happy Easter guys, could I have your change?" direkt neben der Supermarktkasse), da lässt man dann auch gerne mal den ein oder anderen Dollar springen (Benoit hatte natürlich eine Portion Hosenknöpfe dabei).

Den Sears Tower haben wir bestiegen, den Millenium Park mit der Spiegelbohne angeschaut, Lake Michigan, das Baseball Stadion der Chicago Cubs....ach ja, das mit den Bulls Game hat leider nicht ganz geklappt. Die hatten das letzte Wochenende kein Spiel, das war eine großartige Planung.

Da wir uns nur ein Zimmer im Hilton Hotel leisten konnten aber nicht das Essen, sind wir auf die berühmten Hot Dogs und Pizzen aus Chicago umgestiegen - schmeckte gut, aber während das Thermometer im Keller war stieg der Cholesterinspiegel in's Unermessliche. (Ihr merkt, meine Formulierungen werden immer gewählter, ich bastel hier an einer großartigen Hip Hop Karriere, wenn ich ich wieder in Deutschland bin, dürft ihr mich F.A.T. "Michelin" Dicky nennen).

Die Abende haben wir übrigens auch im Zimmer verbracht - "Spike TV" ist DER neue Lieblings-TV-Sender von Benoit und mir! 24 Stunden Cop-Verfolgungsjagden, Amerikas größten Zugunglücke, die härtesten Wrestling-Kämpfe - WOW, das war Unterhaltung, und zwar wirklich!

Wie dem auch sei, das Wochenende verging wieder viel zu schnell, und die 8 Stunden Rückfahrt waren garniert mit geistreichen Abhandlungen, ob nun die ganzen geplatzten Reifen am Straßenrand von den Verfolgungsjagden und der Benutzung von "Spike Strips" stammen (Benoit und ich waren ÜBERZEUGT davon!) oder ob die amerikanischen Trucks mehrschichtige Reifen haben, die sich irgendwann ablösen. Reifen die sich wie Schlangen häuten? Das hat sich für mich anfangs auch recht "französisch" angehört, aber J.B. hatte tatsächlich recht, verdammt.
Sein dreistündiges Geschwafel darüber, dass alle Autos aus Michigan voller Salz sind und es deswegen in Michigan schneien muss, ging mir trotzdem auf den Sack.

Das nächste Mal muss ich euch noch unbedingt von einer Party vor Ostern erzählen...ich habe ein Mädchen geküsst!!! ;-)

weitere Bilder von Chicago: weitere Bilder von Chicago.

Sonntag, 25. März 2007

Und die Jahre ziehen ins Land...

...und wir trinken immer noch ohne Verstand - das haben die Toten Hosen vor langer Zeit gesungen, und ich erinnere mich immer wieder gern daran zurück, als ich mit meiner Tasse Hagebutten-Tee im Wohnzimmer saß und "Bis zum bitteren Ende" gelauscht habe...

Hier in Nashville hören wir - wie sich das für gute Deutsche gehört - nach einer langen durchzechten Nacht Rammstein. Und weil John gerne raushängen lässt, dass der in Deutschland geboren ist, trinken wir dazu dann Jägermeister und ich frage ihn ein paar Vokabeln ab.

Letzten Freitag hat "The Emotron" auf einer Party gespielt, und ich sage euch...der Junge ist genial! Ja, er war gleich so gut, das alle nach dem ersten Song wieder gegangen sind und ich mich plötzlich alleine in dieser Schaar...Menschen...wiederfand.
Aber auf John ist Verlass, er hat mich rechtzeitig rausgeholt. Auf der nächsten Party war es gemütlicher und auch sehr lustig. John und ich erzählten McCartney, bis dahin ein nettes Mädchen, Geschichten vom "German Kissing", das im Vergleich zur französischen Variante doch einiges mehr zu bieten hätte (Benoit stand im Hintergrund und weinte bitterlich). Was wir nicht wussten: McCartney bildete sich ein, vom Küssen etwas zu verstehen und wollte sogleich einen Wettbewerb veranstalten.
An dieser stelle Danke ich meiner Mama und Criss, die mich beide immer ermahnen, doch nicht so viel Alkohol zu trinken - dank dieser erleuchtenden Worte und dem Ring an meinem Finger bekam ich den Posten des Schiedsrichters (den ich dankend annahm) und John übernahm den deutschen Part. Benoit legte sich als Meister des französischen Kusses ins Zeug und ich gab den beiden jeweils 10 Sekunden.
Nun, McCartney konnte sich nicht entscheiden. Nach der zehnte Runde fühlte ich mich in mehr in eine okkulte Beschwörung versetzt, John küsste eigentlich Benoit, McCartney war nur das Medium. Ihr versteht was ich meine. Die weiteren Abläufe und Verwicklungen waren ein grandioses Meisterwerk der Zungenaktrobatik.
Irgendwie haben wir es dann im Morgengrauen zurück zu Johns Appartement geschafft, und bei einer guten Tasse Nudelsuppe haben wir die Ereignisse Revue passieren lassen, während aus der Box die letzten Takte von "Bestrafe mich" klangen - gegrinst habe nur ich. Heute - 3 Tage nach dem Vorfall - haben sich Benoit, John und McCartney zum ersten Mal wieder in der Öffentlichkeit gezeigt, und die Reue in ihren Gesichtern sprach Bände. Was habe ich gelacht!

Nun, wie dem auch sei, der Spaß hat jetzt ein Ende, die dritte Examensrunde steht bevor. Das Kind werde ich aber schon schaukeln, und über Ostern geht es dann für ein paar Tage nach Chicago. Dort werde ich mir als alter Basketball-Fan natürlich auch ein NBA-Spiel anschauen. Mit den Chicago Hornets. - Chicago Bulls? Ach so. Was auch immer. Hauptsache es fallen ein paar Tore.




















John & McCartney.

Donnerstag, 15. März 2007

Back for Good?





Ja so isses! Nashville hat mich wieder. Natürlich hat Delta Airlines wieder Mist gebaut - diesmal sind kurz vor dem Start die Navigationssysteme ausgefallen. Ich meine: So geht das nicht! Muss niemand von den Delta Passagieren PÜNKTLICH am Ziel ankommen?! Oder fliegen nur noch die Idioten wie ich mit Delta? Es war das letzte Mal, ich schwöre es! - aber nach 17 Stunden bin ich sicher in Rockcity (oder wie die Flugbegleiterin meinte: "Nash Vegas") gelandet. Und besonders gut find' ich das gar nicht, nein, das hat mich doch tatsächlich in eine schwer melancholische Stimmung versetzt. Zwei Stunden später haben dann aber schon Benoit und John an der Tür geklopft und mich in den Taproom geschleppt. Ein Bier mit Freunden vertreibt Kummer und Seuchen. Oder so ähnlich.

Hawaii war sehr geil, und ich hatte dort sehr gute Gesellschaft bei Michael, Deea, Criss, dem großen Albrechts' André und dem Franz - die wissen noch, was gute Unterhaltung ist!
Wir haben uns an den Stränden der Schönen und Reichen herumgetrieben, Poker in Vulkankratern gespielt und sind mit Seegurken um die Wette geschwommen. Highlight war sicherlich der Trip auf die Insel Kauai: Morgens von Hähnen und hawaiischen Farmern geweckt zu werden und nachts um 2 am einsamsten Strand im strömenden Regen von irgendeinem Verrückten aus dem Schlaf gerissen zu werden hat schon was.

Unsere Abenteuer könnt ihr im Blog von Deea, Criss und Michael nachlesen: http://alohablog.de.vu/
Ich könnte nicht besser ausschweifend erzählen als Lady Varga!

Weitere Bilder findet Ihr unter http://picasaweb.google.de/bubbawexxter/Hawaii

Wie dem auch sei, ich kann voller Überzeugung sagen, ich freue mich wie verrückt, euch alle in guten zweieinhalb Monaten in good cold Germany wieder über den Weg zu laufen - das wird ein Fest! Jetzt fahr ich aber erstmal mit John los, um einen guten Stinkekäse zu kaufen. Wir machen morgen nämlich einen französischen Abend, stellt euch vor! Ja, auch wir haben Kultur: Wein, Käse, und vielleicht tanzt Benoit dazu. Falls ihr euch übrigens Sorgen gemacht habt, ihm wäre über Spring Break langweilig geworden ohne mich:


Sieht nicht so aus. Tatsächlich hat er zu rappen angefangen, sich von dem Geld Bling Bling & Bitches gekauft, ist dann aber doch einsichtig geworden und hat die Kohle in einen Sturzhelm investiert. Safety first!

Mögt auch Ihr immer sicher durchs Leben fahren,

euer Bubba

Samstag, 10. März 2007

Hawaii rocks, too.

Hier hat man sehr viel Spaß, doch die Zeit reicht nicht, ausführlich davon zu berichten.

Möge Nashville eine Zusammenfassung der Ereignisse hier auf Hawaii erlauben.

Samstag, 3. März 2007

Hawaii! (oder : Criss schläft)

Freunde!

Ich bin auf Hawaii! Ich hab`s tatsächlich geschafft, wenn auch mit einigen Komplikationen, die ich gerne ausführlich beschreibe, aber sich in aller Kürze zusammenfassen lassen können:

Delta Airlines SUCKS, gottverdammt!

Hätte ich nicht schon sämtliche Rückflüge bei diesen verdammten Bastarden gebucht, würde ich glatt...mit einer anderen Airline fliegen!
Wie dem auch sei, die Stewardess bekommt stellvertretend für den ganzen Verein einen gehörigen Arschritt, wenn sie mir das nächste mal das Essen serviert.

Der Flug von Nashville nach Atlanta verlief ohne Probleme. Kaum wollten wir dann Richtung LA starten, fing es an: während wir abheben wollen, kreuzt vor uns ein anderes Flugzeug die Startbahn. Anstatt Vollgas zu geben und den Vogel in die Luft zu bringen, legt unser Pilot eine Vollbremsung hin, worauf wir 2 Stunden warten, bis sich die Bremsen abgekühlt haben. Da hätte der Pilot eigentlich schon mitpusten müssen, so als provisorische Entschädigung.

Um 4 pm war ich dann endlich in LA, und mein Flugzeug Richtung Honolulu wäre um 4.15 gestartet. "Mach dich nicht verrückt" habe ich zu mir gesagt, "da frägste jetzt erstmal nach, ob du da wie ein Irrer hinrennen sollst". Die vermeintlich nette Dame von Delta Airlines meinte "Kein Problem, wir buchen Sie einfach auf ein anderes Flugzeug um, dass um 6 pm startet, weniger Stress für Sie".
"Gut!", dachte ich mir, "So machen wir das."

Nun in kurzer zeitlicher Abhandlung die weitere unglückliche Verwicklung des Abends:

1. Am Gate angekommen erfahre ich, das Flugzeug hat 2 Stunden Verspätung, Start also erst um 8 pm
2. Um 8 pm boarded die 1. Klasse schon das Flugzeug, als es "Rückzug!" heißt: Das Flugzeug ist defekt, wir können erst mit dem nächsten Flugzeug fliegen, welches aus (!) Honolulu kommt und um 11 pm landen wird.
3. Den weißen Schaum um meinen Mund schlucke ich mit einigen Cocktails herunter, die wenigstens auf die Rechnung von Delta Airlines gehen.
4. Flug nach Hawaii hebt tatsächlich um 11.30 pm ab - betrunken und glücklich schlafe ich ein.

Um 3.30 am Waikiki-Time lande ich heute früh nüchtern auf dem Honolulu Airport. Ich laufe Richtung Gepäckbänder, und biege um die Ecke, und wer kommt mir entgegen? Der Criss, aber nicht mein Gepäck. Das ist nämlich noch immer in LA.

Als vorläufige Beruhigungsmaßnahme haben sie mir wenigstens einen Kulturbeutel mit einem XXL T-Shirt und einer Zahnbürste geschenkt. Danke auch.

Den Status meines Gepäcks könnt Ihr unter http://www.delta.com/baggage/travel/trav_serv/bag_info/index.jsp verfolgen.
File Reference Number: HNLDL75472

Wie dem auch sei, Michi, Deea und Criss haben mich wohlbehalten in ihre Arme eingeschlungen und so wollen wir gemeinsam abwarten, was hier passiert.

Criss, die Schnarchnase, schläft.

Dienstag, 27. Februar 2007

Jack lives here.

Liebes Tagebuch!

Letzten Freitag war ich auf meiner ersten großen Hausparty. Wir hatten alle viel Spaß und ich habe sogar das Mädchen aus meinem Marketing-Kurs kennengelernt. Sie heißt Brittany und ist sehr nett. Ich darf mich jetzt im Unterricht neben sie setzen und sie sagt, sie wäre sehr froh, dass wir jetzt auch im echten Leben Freunde sind, nicht nur in der Marketing Klasse. So ganz hab ich das zwar nicht verstanden, aber ich habe ihr trotzdem zugestimmt.
Benoit wollte auch ein Mädchen kennenlernen, aber als er mir erzählt hat, was er gerne mit ihr machen würde (während sie 2 Meter hinter ihm stand), wollte sie auf einmal nicht mehr mit ihm sprechen. Nun, ich konnte das Mädchen verstehen. Wir sind dann nach draußen und haben Löcher in Bierdosen gestochen und sie gleichzeitig oben geöffnet. Hui, da muss man ganz schön schnell trinken, um ja nichts zu verschütten. "to shotgun a beer" nennen das die Amerikaner hier. Ich habe zwar nicht verstanden, waurm wir das machen, aber lustig war es trotzdem.
Gegen Mitternacht haben wir dann in einem dunklen Raum getanzt, bis der Boden durchgebrochen ist. Gott sei Dank hatte das Haus keinen Keller, und so sind wir nur 20 cm gefallen. Das fanden ein paar der Studenten nicht lustig und haben das Licht an und die Musik ausgemacht. Einer hat gemeint, sie wollen das Haus noch verkaufen. Ich habe ihm dann erklärt, dass er das vorher hätte sagen müssen, dann hätte sich das eine Mädchen vielleicht auch nicht NEBEN dem Klo übergeben.

Am Samstag haben wir dann einen guten Freund von mir besucht: Jack Daniel. Er lebt in einem kleinen Ort Namens Lynchburg mit 500 Einwohnern. Die hatten sogar echte Kühe, so etwas gibt es in Nashville nicht! Jack Daniel hat auf jeden Fall einen ganz verrückten Whiskey erfunden, der mit Kohle gefiltert wird und lauter solche Scherze. Nur trinken darf ihn niemand in Lynchburg, weil 1000 Leute notwendig sind, um das Prohibition Law zu kippen. Jetzt, wo ich so darüber nachdenke, sahen sich die ganzen Leute in Lynchburg auch irgendwie ähnlich.
Jack war auf jeden Fall nicht da, der ist nämlich an einer Blutvergiftung gestorben als er sich seinen großen Zeh am Tresor in seinem Büro gebrochen hat. Er war nämlich sehr wütend, weil er die Kombination nicht mehr wusste. Nun ja, dann hat uns eben John rumgeführt und uns alles sehr genau erklärt. Zu guter letzt haben wir sogar Jimmy Bedford getroffen, den Master Distiller! Er probiert den Whiskey schon seit Jahren, ob er gut ist. Nur schlucken darf er nicht. Ich habe mir natürlich gleich ein Autogramm von ihm geholt, das ich für einen Wucherpreis bei ebay verkaufen werde.

Schön war es! Jetzt habe ich am Donnerstag noch meinen zweiten Test in Audio Engineering, und dann ist schon Freitag. Da fliege ich dann nach Hawaii, und ich bin schon ein klein wenig aufgeregt.

Gute Nacht, liebes Tagebuch.

P.S.: Dieser Tagebucheintrag beruht auf Ereignissen, die sich so oder ähnlich oder vielleicht auch überhaupt gar nie zugetragen haben.


me & jack.

John, der Hüter der hundert Whiskey-Flaschen:
"I am the last one who leaves this room!"

Mittwoch, 21. Februar 2007

DAMN!

Verdammt, Benoit hat sich gerade die Nase im Curb Cafe gebrochen.
Die Amerikaner haben natürlich gleich die Feuerwehr gerufen (kein Scheiß).

Wie's passiert ist? Leider gibt es keine Originalaufnahmen des Hergangs, aber Benoit ist nicht der einzige, dem sowas passiert ist:




Bilder der Nase folgen natürlich bald.

Recording Time!

Freunde,

zwischen Tür und Angel schreibe ich euch kurz ein paar Zeilen:

Die Woche war recht spannend, ich hatte die ersten Recording Sessions (als Assistant Engineer) und es hat viel Freude bereitet. Ist zwar viel Schreibkram, weil man sämtliche Mikropositionen genauestens festhalten muss (in Wort und Bild), aber was soll's.

Letztes Wochenende war ich mit Benoit bei John und Rich zu Hause, und wir hatten einen sehr heiteren Abend. John kocht exzellent chinesisch und spricht (schreit) dabei gern deutsche Audrücke, die er selbst nicht versteht (beim Zwiebelschneiden: Verdammte Fo**e Ar**h). Er meint auch, er würde in seiner Deutschklasse mit Absicht Fehler in seine Sätze einbauen, um die anderen Studenten zu verwirren. Nun ja.

Um 4 Uhr in der früh hat er uns dann noch in den amerikanischen Studentenhumor eingeweiht: www.collegehumor.com Da könnt ihr euch selbst mal ein Bild machen, was hier lustig ist. Meldet euch NICHT bei der Seite an. Im "R-Rated" Bereich sind keine besonders lustigen Witze, sondern genau das, was ihr denkt.

Morgen und übermorgen sind wieder Zwischenprüfungen angesagt, und ich erwische mich gerade dabei, dass ich es mit dem Lernen schon nicht mehr ganz so genau nehme wie bei der ersten Runde. Ob es an dem schönen Wetter liegen mag? Der Frühling hat nämlich enldich auch in Nashvill Einzug erhalten und alle Knospen sprießen und das Grün gedeiht...wie auch immer.

Es grüßt euch mit kollegialen Grüßen,

Bubba


Donnerstag, 15. Februar 2007

Ja gibt's denn das?!

Freunde, es wird immer kurioser:

Das die "French Fries" nach Frankreichs Entscheidung, nicht am Irak-Krieg teilzunehmen, in den USA offiziell als "Freedom-Fries" verkauft werden mussten, wissen schon manche von euch. Diese lustige Namensänderung wurde auf viele andere Produkte übernommen: Aus dem "French Bread" wurde das "Freedom Bread", "French Kissing" wurde du "Freedom Kissing" und zu guter Letzt wurde aus dem "French Tickler" der "Freedom Tickler".
Gut, "French Tickler" hat sogar mir als Allerweltsmann nichts gesagt. Und do schau her: Es ist ein Latexkondom, mit Noppen und Rillen, die für das weibliche Wohlbefinden sorgen sollen.
Doch nicht nur das! Als "French Tickler" wird auch...nun, wie soll ich es sagen...nun, Warzen am Pipimann werden auch gerne als "French Tickler" bezeichnet. Mein Gott, ein Aufschrei muss durch Frankreich gegangen sein, als daraus endlich der "Freedom Tickler" wurde. Was für eine Schmach! Nun, Gentlemen, wie dem auch sei, seit 2006 ist bei den Bezeichnungen wieder alles beim Alten, und die Franzosen bürgen mit Ihrem Namen wieder für eine sehr, sehr heikle Angelegenheit. Wollen wir nicht mehr darüber sprechen.

Was ist sonst noch in Tennessee passiert? Nun, vor 100 Jahren haben die hier doch tatsächlich einen Elefanten gehängt. Das finde ich ziemlich, ziemlich hart. Doch lest selbst. Nächste Woche läuft zu dem tragischen Zwischenfall eine Dokumentation in den Kinos in Nashville, dann kann ich euch auch sagen, wie man so einen Elefanten in die Luft bringt. Unglaublich.

Bereits letzte Woche habe ich 2Feather wieder getroffen. Leider hat er geschlafen. In der Bibliothek. Doch hört selbst.




Sonntag, 11. Februar 2007

Hold up, wait a Minute, put a litte Love in it

Die ersten Prüfungen sind geschafft - Kinder, war das ein Stress.
Vor dem amerikanischen Lernwahnsinn hat mich Horst Schlämmer bewahrt. Der macht nämlich gerade Führerschein.

Wie dem auch sei, die Prüfungen liefen ganz gut. Gilt es nur abzuwarten, was die Professoren von den Aufsätzen halten, die ich geschrieben habe. Da man hier sämtliche "Papers", die man verfasst, von Mitschülern lesen, korrigieren und unterschreiben („I have proof read the following paper and find it to be free of grammatical and spelling errors and well organized.“) lassen muss, hab ich das doch glatt mal meinen Kollegen Benoît machen lassen. Das kann nur gut gehen.

Kinder, was ist sonst passiert?
Das Super Bowl Turnier fand statt! Die Amerikaner gingen ab wie Schnitzel und ich hab das Spiel noch immer nicht kapiert. Aber der Auftritt von Prince in der Halbzeit-Pause war optisch 1a (mit Kopftuch!).

Sportlich ging es dann auch gleich weiter, am Donnerstag war Hockey angesagt. Die Nashville Predators spielten gegen irgendein kanadisches Team und die Stimmung im Gaylord Entertainment Center in Nashville war bombastisch. Hier wird beim Hockey auch gerne mal gehauen und das ganze erinnert dann mehr an Gladiatorenkämpfe im alten Rom. Nun, die Amerikaner mögen's und die ganze Familie ist dabei.

Und nun das wichtigste Ereignis: Ich bin unter die Pokerspieler gegangen. jawoll! 2 Dollar hab ich schon knallhart verloren, aber das macht nichts. Das Spiel bereitet Freude und beim nächsten Pokerturnier an der FH Deggendorf bin ich natürlich ganz vorne mit dabei. Den Maschinenbauern werd ich schon zeigen, was ein Full House ist. Oder vielleicht auch nur 2 of a Kind. Whatever.

Nun noch etwas für die Technik-Interessierten:
Ruckus.com bietet Studenten hier in den USA kostenlose Musik. Mit einer .edu-Mailadresse kann man sich anmelden und saugen was die Leitung hergibt. Gut, die Dateien sind mit einer Lizenz vor Vervielfältigung geschützt und der benötigte Ruckus-Player hat ein paar blöde Werbefenster, aber ein Vogel hat mir gesagt, es gibt Mittel & Wege. (Ich glaube, es heißt anders: Ein Vöglein hat mir gezwitschert oder so ähnlich)

Ich wurde von meinem Freund Michael P. auf HDR-Bilder aufmerksam gemacht. Man braucht zwar ein Stativ und viel Zeit für die Feinjustierungen, aber ich glaube es könnte Spaß machen.
Ich hab den Dreh leider noch nicht raus:

(ohne Stativ)

(mit Stativ aber zu wenig Bilder)

(so ungefähr)

In meinem Picasa-Account werde ich immer wieder mal neue Bilder posten.

Grüße und erfüllte Ferien!
Bubba

Samstag, 3. Februar 2007

Kurios!

1. Red Bull ist in Frankreich verboten. Kein Scheiß. Deswegen saufen die Franzosen immer Red Bull statt Bier, wenn sie nach Spanien in den Urlaub gehen.

2. Ca. 76% aller Franzosen denken, dass es in jeder größeren Stadt in Deutschland Bars gibt, in denen man direkt am Tresen auch Urinale hat oder direkt auf den Boden pinkeln kann.

3. Sämtliche französischen Schimpfwörter beziehen sich auf die sekundären Geschlechtsmerkmale der Frau. Zumindest alle, die Benoit kennt.

4. Die Franzosen lieben den englischen Song "Two World Wars and one World Cup", der übrigens auch hier in Nashville gerne mal gesungen wird. Ich versteh den Text noch nicht ganz, sonst wär ich auch dabei.

5. Deutscher HipHop hat eine amerikanische Lobby! Afrob, die Fantastischen Vier, Sido. Die Amerikaner lieben den "flow"! Word, motherfucker.

6. Ein paar Amerikaner hier waren mal in Dresden. Den sächsisch Dialekt haben sie für Polnisch gehalten und sich über die hohe Immigrationsquoten in Deutschland gefreut.

Montag, 29. Januar 2007

WANTED DEAD OR ALIVE!

 


Alexander Leslie Baxter, der kleine miese Dieb, stiehlt den jungen Studentinnen Laptops und Geldbeutel!
Dabei ist er auch noch so dreist und überrascht die jungen Hühner im Schlaf. Wenn sie dann aufwachen, behauptet er, "Uuh, wrong room!" Keine schlechte Taktik, könnte von mir sein.
(Anmerkung: das habe ich wirklich nicht erfunden, das steht auf der offiziellen Sicherheitsdatenblatt, dass alle Bewohner bekommen haben)

Warum die Freshman-Girls in der Nacht ihre Türen nicht absperren, ist manchen ein Rätsel. MANCHEN! Mir nicht.

Oh, 0:45 a.m. - Ich muss dann mal wieder! Bis bald.

P.S.: Sachdienliche Hinweise zur Ergreifung von Mr. Baxter nimmt auch dieser Blog auf! Also falls ihr ihn in Deggendorf, Augsburg, Ulm oder sonstwo in Deutschland gesehen habt...

Sonntag, 28. Januar 2007

Yeah, I know...

...ich sollte dieses Tagebuch öfters mit meinen hochwertigen Gedanken segnen.
Ich schäme mich, dass ich dies nicht tue.

Aber die ersten Prüfungen sind im Anmarsch (übermorgen) und ich habe noch nicht gelernt! Marketing, Music Business, American History, keinen blassen Schimmer!

Aber geteiltes Leid ist ja halbes Leid, und wenn ich mich recht entsinne, müssten in Deggendorf jetzt auch gerade ein paar Menschen ziemlich schwitzen, nicht wahr, GET - 3.Versuch - Fraktion ?! Wenn ihr es diesmal nicht packt, haben Franz und ich ziemlich was zum lachen!

Ach ja, was zum lachen:

A fish is swimming in a river, and after a while (you know, he's a little bit tired and his eyes are falling zu) he hits with full speed a wall out of concrete.

What does the fish say?

'dam.'

HAHA HAHA!

Hab ich gestern gelernt. Gut, nicht wahr? Um ehrlich zu sein, ich hab ihn erstmal gar nicht gepeilt.

Spring Break verbringe ich auf Hawaii! Das ich alter Cowboy das noch erleben darf...der große André und Franz werden auch mit ins Boot springen und dann machen wir für ein paar Tage Waikiki-Beach unsicher. Hmm, vielleicht treffen wir David Hasslehoff? Der treibt sich da öfters rum, hab ich gehört. Wäre schon klasse. Und falls nicht Waikiki-Beach (auf welcher Insel der auch immer sein mag), dann geht zumindest die Wohnung von Criss, Deea und Michi zu Bruch! AHA.YEAH. (ok, das war jetzt ein übler Insider, welchen Song meine ich?!)

Vielleicht gibts morgen ein paar neue Bilder und Videos, ich versuche den ganzen Stuff gerade in 'Picasa' einzubinden, ein Foto-Management-System von Google, sieht nach weniger Arbeit aus als die Fotos immer in den Blog zu importieren.

Wir hören uns!

Sonntag, 21. Januar 2007

Nasty Nashville - Episode 1

2Feather, der immer an der 21. Avenue steht, erzählt mir alles, was ich über Rodeo wissen muss.

Samstag, 20. Januar 2007

Horseplay

Wir wurden gestern über die Regeln in unserer Unterkunft aufgeklärt.

Weiblicher Besuch muss seine ID im Office abgeben, bis 11 p.m. wieder verschwunden sein und die Zimmertür muss geöffnet bleiben!

Halb so schlimm, dachte ich mir, die Amerikaner sind halt nun mal elendige Spanner.
Dann hab ich den Warnhinweis gelesen, der auf meinem Bett angebracht ist:

Schade.

Freitag, 19. Januar 2007

"Such a Night!"

sang Elvis in den 60ern im RCA Studio B in Nashville.

Und genau dort darf ich nun Audiotechnik lernen! Yepiayeah, wie die Cowboys sagen würden.
Das ganze lief so ab:
Kaum hier angekommen, habe ich mich für die Kurse angemeldet, natürlich auch für "Audio Engineering I" - wenn es denn geklappt hätte. Ging nämlich nicht, "nur nach Rücksprache mit Instructor". Also habe ich Mr. Landers, Chef von diesem Audiokurs, gefragt, was Sache ist. Der wollte dann erstmal wissen, was ich in Deggendorf bei Professor Krump gelernt habe, was er zwar ziemlich gut fand, aber ganz überzeugt war er nicht. Seine "grandiose" Idee: Ich solle doch einfach die Prüfung des letzten Semesters schreiben, und wenn ich 70 % der Punkte habe, darf ich mitmachen.

Ja, ich hab mir das gleiche gedacht wie ihr - 70%, das schaff ich mit links!

Interessant war der Test auf jeden Fall, zum einen war das einer von der "Multiple Choice"-Sorte, also nur ankreuzen, nichts schreiben (was die Sache aber nicht unbedingt leichter machte), auf der anderen Seite weiß ich jetzt, wieviele Recordingsessions die Beach Boys für "Good Vibrations" brauchten, was der Proximity-Effect ist, wieviel dB eine 100 000 000 fache Lautstärkeerhöhung entsprechen - nachdem ich NACH der Prüfung bei Wikipedia nachgeschaut hatte und einen Taschenrechner benutzen konnte.

Na ja, gestern am morgen war ich dann doch etwas niedergeschlagen (zumindest bis ich meine Kommilitonen mit einer hübschen letzten Sendung von doschauher.tv gesehen habe), gegen Mittag lag dann eine E-Mail in meinem Postfach, ich soll doch zur Nachbesprechung kommen.

Kurz gefasst: Ich hatte nur 67 % (was ich aber auch nicht glauben kann), aber der nette Professor hatte mit seinen Kollegen gesprochen, die mich in den anderen Fächern unterrichten, und alle waren von meinem perfekten Englisch ("Florian, what's up?" - "Ääh, good!") und meiner guten Kinderstube ("I want in your class!") so angetan, dass er mir eine Chance geben wollte - an dieser Stelle seinen die Herren und Damen Lehrer in Belmont mehr als gelobt. Man zahlt zwar als normaler Student ein Schweinegeld, aber die Professoren unterstützen einen wirklich und nehmen vor allem die exchange-students an die Hand. ;-)

Hat auf jeden Fall gelappt, am Dienstag geht's los, ich freu mich!

Worüber ich mich nicht so freue: Das Wetter.
Während in Deutschland ein Orkan tobt, ist hier wieder Wintereinbruch. Letzte Woche noch 20°C und im T-Shirt rumrennen, jetzt Minusgrade und Eiszapfen an der Nase.

Nun ja, man kann nicht alles haben.

Donnerstag, 18. Januar 2007

Facebook & Billy Goodman

Kennt Ihr Facebook? Das ist das amerikanische - mittlerweile sogar weltweite - Pendant zu StudiVZ, ja manche munkeln sogar, das StudiVZ nur ein billiger Abklatsch von Facebook ist. So nebenbei - wurde StudiVZ nicht letzte Woche für nette paar Millionen verkauft?
Ideen kopieren und fett Kohle dafür kassieren. Klingt eigentlich nach mir, nur ich schnall's immer viel zu spät.

Wie dem auch sei, als Ami muss man Facebook-Mitglied sein und ich bin ääh, egal. Auf jeden Fall strecke ich dort fleißig in den Belmont- und Nashville-Netzwerken meine Fühler nach willig...neuen Freunden aus.

Mist, meine Freundin mag diese Witze nicht.

Dabei sind es gar keine!

Mist, schon wieder einer.

Ok, Kathrin, das war der letzte, versprochen.

Vom German House hab ich glaube ich schon erzählt, auf jeden Fall haben die wöchentliche Treffen (sie nennen es liebevoll "Stammtisch") in einem Café hier um die Ecke und ich hatte mich per Facebook-Message bei denen heute angemeldet. Als ich dann heute früh vor dem Café wartet, fragt mich ein alter Typ ob ich wüsste, wie weit es bis Downtown ist. "about a mile" antwortete ich.

"quite a nice accent - you come from Alaska?"
"no, Germany"
"Germany? I'm livin' in Heidelberg!"

Dann war das doch tatsächlich Billy Goodman, ein alter Ami-Blues-Musiker, der in Heidelberg wohnt, immer quer durch Deutschland tourt, gerade in den USA seine Familie und Freunde besucht und im Dachgeschoss des Cafés bei mir um der Ecke sein neues Musikvideo dreht. Er hat mich dann auch gleich seiner Crew vorgestellt, der Kamermann war Asiate und hieß "Mu", lebte wegen seiner Freundin in Paris obwohl er eigentlich nach München wollte. Er machte gerne Witze wegen seinem Namen und der deutschen Kondensmilch "Die leichte Muh" - Ich kenn' diese Kondensmilch nicht. War auf jeden Fall alles sehr witzig, sah sogar recht professionell aus und vielleicht bin ich ja im Publikum zu sehen. Als ich dann seine HP gesehen habe, war mein Traum von der großen Komparsenrolle geplatzt.

Die Girls aus dem Deutschhaus hab ich dann übrigens nicht mehr getroffen, damn!

Mein Sohn ist in der Bundeswehr und ich bin arbeitslos!


Paradise City

JB, der hier schon länger wohnt, hat ein Auto. Das ist mehr als toll, da die Amerikaner tatsächlich sehr ausladend bauen und der nächste kleine Supermarkt mal locker 1 km von der Uni weg ist und die großen Shoppingmalls eben noch mehr.
Wir mussten definitiv mal einkaufen, so ohne Mülleimer hatte ich den Müll bisher immer auf den Boden geworfen. Nicht so schön, wenn man am nächsten Morgen ins Bad will und erstmal in die "Butterfinger"-Verpackung vom Vortag tritt.

Ziel: Walmart. Unglaublich diese Teile. Da gibt es ALLES, und wenn ich sage ALLES meine ich ALLES. Und billig! Unter anderem Kissen und Decken für $29 im Kombipack. Verdammt.
Neben einem Handtuch, Flip Flops für unser nasses Bad, einen Mülleimer, Briefumschlägen und viel Deer Park Water hab ich mir dann noch das Live Album von Kid Rock zugelegt. Hey, da singt Gretchen Wilson bei einem Song mit. Sie ist aus Nashville, Tennessee. Ihr wisst schon. Patriotismus. Und das schon nach 10 Tagen.

Auf dem Parklatz gab es wieder jede Menge toller Autos. Die Amerikaner pimpen auch gerne Ihre Karren, aber das war wirklich ein ganz schönes Exemplar, mit justierbarem Heckspoiler:



Auch deutsche Autos stehen bei den Amis hoch im Kurs, und wenn sie eins haben, dann zeigt man das auch, und zwar DEUTLICH bitte:

Und habt ihr's schon gewusst? Katie hat jetzt auch ein Auto!

Hard man Workin'

Freunde!
Die letzte Woche hat einiges an Zeit und Energie gekostet, aber hier wieder ein paar Neuigkeiten aus dem Land der Kuriositäten.

Leider haben die Belmont Bruins beim Spiel vor einer Woche ziemlich knapp..äh..ja, verloren. Ist nun Mal so. Hab mein Shirt natürlich gleich danach verbrannt. Den Frust mussten wir natürlich irgendwie verdauen und so habe ich mit Benoit, meinem Kollegen, und JB (auch ein Franzose, der aber etwas schlauer als Benoit ist, weil er sich JB nennt anstatt...ääh, Name vergessen, na ja, die Amerikaner könnten es sowieso nicht ausprechen) einen kleinen Trip durch das nächtliche Nashville unternommen.

Hier ein paar nette Impressionen:








Montag, 15. Januar 2007

The Deggendorf Dollar

Habe per Zufall US-Wikipedia nach Deggendorf durchsucht und vom sagenumwobenen Deggendorf Dollar gehört.

Ich bin mir sehr sicher, er sah so aus:
Morgen mehr aus der verrückten Ami-Welt. Habe zwei lustige Penner als Freunde gefunden!

Freitag, 12. Januar 2007

Battle of the Boulevard

Freunde, heute Abend ist es soweit!

6.30 pm, that means 1.30 in the night german time, there will be the

BATTLE OF THE BOULEVARD.

Keine Ahnung was das ist? Ich auch nicht so genau, aber im Prinzip geht es darum, dass die Basketballmanschaft von meiner Universität, die Belmont BRUINS, gegen die Mannschaft der Uni, die am anderen Ende des Boulevards ist, antritt.

Zur Veranschaulichung siehe die Grafik.

Ich wurde natürlich gefragt, ob ich, als alter Ballspieler, mitmachen will, aber ich meinte: "There's only one game I know with balls, and it's NOT basketball." Hoffentlich findet ihr den Witz so witzig wie ich.

Die Cheerleader wollten mich aber auch nicht haben, dennoch werde ich es mir natürlich nicht nehmen lassen, heute Abend den ein oder anderen Pom Pom zu schwingen. Das passende Outfit habe ich auch schon:

Schön, nicht?

Gestern habe ich die Deutschlehrerin hier an der Uni kennengelernt, Frau Schwarzmeier.

Nun, was soll ich sagen? Es gibt ein "Germanhouse" in Nashville, in dem 6 junge amerikanische Studentinnen wohnen, die an Deutschen interessiert sind. Ääh, an Deutschland. Werd da auf jeden Fall nächste Woche mal vorbeischauen und die Lage checken. Oder zumindest mal zu Abendessen oder so.

Direkt neben der Uni haben wir eine nette Bar, das PM.
Dort war ich mit Benoit, meinem "Brother in Arms", und J.B., seines Zeichen auch Franzose, der aber schon länger hier in Nashville lebt und studiert. Und was macht die Bedienung? Stempelt mich trotz meiner german ID-Card (Bier und Zigaretten erst aba 21!) als Franzosen ab. Man erkennt es zwar sehr schlecht, aber auf der Rechnung kann man als Tischbezeichnung deutlich "FRANCE-3" lesen. Die Deppen.


Kommen wir zum letzten Punkt des heutigen Tages, mein neues Hobby: Nummernschilder! Da die amerikanischen Cars nur hinten ein offizielles Nummernschild brauchen, ist vorne am Auto genug Platz für die eigene Kreativität. Sagte ich Kreativität? Hier die ersten Exemplare, die ich gefunden habe, zwar noch nicht so der Hammer, aber da ist noch genug Stuff out there. Ich kauf mir auf jeden Fall das FH Deggendorf Nummernschild, wenn ich wieder in good cold Germany bin. Grüße an euch alle!




















Mittwoch, 10. Januar 2007

Dienstag, 9. Januar 2007

Jetzt aber!

So, heute hab ich endlich meine Kurse wählen können.
Leider nicht so viel Audio, wie ich gern gehabt hätte, dafür aber Video Broadcasting, The History of Recording Business und eine Vorlesung, mit der ich mir Marketing und BWL in Deggendorf sparen kann. Vorausgesetzt ich schaffe die Klausuren.

In der Mensa war es heute auch sehr lustig. Funktioniert ja alles mit Karte hier, aber meine war anscheinend noch nicht freigeschaltet.

"Babe, your card ain't workin."
"Err, I am international student from Germany, what must I do?"
"Honey, just come back at 2 p.m. in our office, we'll set up your account."
"Aaah..so I can't eat here today?"
"Don't worry Babe, of course you can!"
"Öh, so I can pay cash?"
"Sweetheart, forget about that, just go in!"
Fettes Grinsen von der schwarzen Dame an der Kasse.
Ich grinse leicht verstört zurück und gehe rein.
Essen ist gut und "all you can eat". Fein!

Mein Mitbewohner ist auch endlich eingetroffen, Benoit, der Franzos'! Naja, in der Not verbrüdert man sich mit seinen ärgsten...lassen wir das, er ist ein netter Kerl! Vor allem jetzt, wo er schläft. Nein, wirklich im Ernst, er ist ein netter Kerl.
Wir haben ja einen "shared Bathroom" mit dem Nachbarzimmer, einer der Kollegen ist ein kleiner afroamerikanischer Junge, und ich hab ihn kennengelernt, wie könnte es anders sein, während ich gerade auf dem Klo saß und einen N...ääh, vergessen wir auch das gleich wieder, aber es ist wahr!

Jetzt am Abend waren wir noch am Nashviller Parthenon, ha, da soll einer sagen, die Amerikaner hätten keine Kultur, dabei ist Tempel viel schöner und besser erhalten als der in Griechenland! A.W.E.S.O.M.E!
Und was hab ich heute sonst noch so rausgefunden?
Nun ja, Zeitungen werden hier wirklich vor die Tür geworfen und in den Vorgärten stecken überall kleine Fähnchen wegen irgendeinem Gasproblem. Versteh ich nicht, aber mein Feuerzeug lass ich lieber eingesteckt.

Das war es dann auch schon wieder, liebes Tagebuch. Bis bald.