Dienstag, 27. Februar 2007

Jack lives here.

Liebes Tagebuch!

Letzten Freitag war ich auf meiner ersten großen Hausparty. Wir hatten alle viel Spaß und ich habe sogar das Mädchen aus meinem Marketing-Kurs kennengelernt. Sie heißt Brittany und ist sehr nett. Ich darf mich jetzt im Unterricht neben sie setzen und sie sagt, sie wäre sehr froh, dass wir jetzt auch im echten Leben Freunde sind, nicht nur in der Marketing Klasse. So ganz hab ich das zwar nicht verstanden, aber ich habe ihr trotzdem zugestimmt.
Benoit wollte auch ein Mädchen kennenlernen, aber als er mir erzählt hat, was er gerne mit ihr machen würde (während sie 2 Meter hinter ihm stand), wollte sie auf einmal nicht mehr mit ihm sprechen. Nun, ich konnte das Mädchen verstehen. Wir sind dann nach draußen und haben Löcher in Bierdosen gestochen und sie gleichzeitig oben geöffnet. Hui, da muss man ganz schön schnell trinken, um ja nichts zu verschütten. "to shotgun a beer" nennen das die Amerikaner hier. Ich habe zwar nicht verstanden, waurm wir das machen, aber lustig war es trotzdem.
Gegen Mitternacht haben wir dann in einem dunklen Raum getanzt, bis der Boden durchgebrochen ist. Gott sei Dank hatte das Haus keinen Keller, und so sind wir nur 20 cm gefallen. Das fanden ein paar der Studenten nicht lustig und haben das Licht an und die Musik ausgemacht. Einer hat gemeint, sie wollen das Haus noch verkaufen. Ich habe ihm dann erklärt, dass er das vorher hätte sagen müssen, dann hätte sich das eine Mädchen vielleicht auch nicht NEBEN dem Klo übergeben.

Am Samstag haben wir dann einen guten Freund von mir besucht: Jack Daniel. Er lebt in einem kleinen Ort Namens Lynchburg mit 500 Einwohnern. Die hatten sogar echte Kühe, so etwas gibt es in Nashville nicht! Jack Daniel hat auf jeden Fall einen ganz verrückten Whiskey erfunden, der mit Kohle gefiltert wird und lauter solche Scherze. Nur trinken darf ihn niemand in Lynchburg, weil 1000 Leute notwendig sind, um das Prohibition Law zu kippen. Jetzt, wo ich so darüber nachdenke, sahen sich die ganzen Leute in Lynchburg auch irgendwie ähnlich.
Jack war auf jeden Fall nicht da, der ist nämlich an einer Blutvergiftung gestorben als er sich seinen großen Zeh am Tresor in seinem Büro gebrochen hat. Er war nämlich sehr wütend, weil er die Kombination nicht mehr wusste. Nun ja, dann hat uns eben John rumgeführt und uns alles sehr genau erklärt. Zu guter letzt haben wir sogar Jimmy Bedford getroffen, den Master Distiller! Er probiert den Whiskey schon seit Jahren, ob er gut ist. Nur schlucken darf er nicht. Ich habe mir natürlich gleich ein Autogramm von ihm geholt, das ich für einen Wucherpreis bei ebay verkaufen werde.

Schön war es! Jetzt habe ich am Donnerstag noch meinen zweiten Test in Audio Engineering, und dann ist schon Freitag. Da fliege ich dann nach Hawaii, und ich bin schon ein klein wenig aufgeregt.

Gute Nacht, liebes Tagebuch.

P.S.: Dieser Tagebucheintrag beruht auf Ereignissen, die sich so oder ähnlich oder vielleicht auch überhaupt gar nie zugetragen haben.


me & jack.

John, der Hüter der hundert Whiskey-Flaschen:
"I am the last one who leaves this room!"

Mittwoch, 21. Februar 2007

DAMN!

Verdammt, Benoit hat sich gerade die Nase im Curb Cafe gebrochen.
Die Amerikaner haben natürlich gleich die Feuerwehr gerufen (kein Scheiß).

Wie's passiert ist? Leider gibt es keine Originalaufnahmen des Hergangs, aber Benoit ist nicht der einzige, dem sowas passiert ist:




Bilder der Nase folgen natürlich bald.

Recording Time!

Freunde,

zwischen Tür und Angel schreibe ich euch kurz ein paar Zeilen:

Die Woche war recht spannend, ich hatte die ersten Recording Sessions (als Assistant Engineer) und es hat viel Freude bereitet. Ist zwar viel Schreibkram, weil man sämtliche Mikropositionen genauestens festhalten muss (in Wort und Bild), aber was soll's.

Letztes Wochenende war ich mit Benoit bei John und Rich zu Hause, und wir hatten einen sehr heiteren Abend. John kocht exzellent chinesisch und spricht (schreit) dabei gern deutsche Audrücke, die er selbst nicht versteht (beim Zwiebelschneiden: Verdammte Fo**e Ar**h). Er meint auch, er würde in seiner Deutschklasse mit Absicht Fehler in seine Sätze einbauen, um die anderen Studenten zu verwirren. Nun ja.

Um 4 Uhr in der früh hat er uns dann noch in den amerikanischen Studentenhumor eingeweiht: www.collegehumor.com Da könnt ihr euch selbst mal ein Bild machen, was hier lustig ist. Meldet euch NICHT bei der Seite an. Im "R-Rated" Bereich sind keine besonders lustigen Witze, sondern genau das, was ihr denkt.

Morgen und übermorgen sind wieder Zwischenprüfungen angesagt, und ich erwische mich gerade dabei, dass ich es mit dem Lernen schon nicht mehr ganz so genau nehme wie bei der ersten Runde. Ob es an dem schönen Wetter liegen mag? Der Frühling hat nämlich enldich auch in Nashvill Einzug erhalten und alle Knospen sprießen und das Grün gedeiht...wie auch immer.

Es grüßt euch mit kollegialen Grüßen,

Bubba


Donnerstag, 15. Februar 2007

Ja gibt's denn das?!

Freunde, es wird immer kurioser:

Das die "French Fries" nach Frankreichs Entscheidung, nicht am Irak-Krieg teilzunehmen, in den USA offiziell als "Freedom-Fries" verkauft werden mussten, wissen schon manche von euch. Diese lustige Namensänderung wurde auf viele andere Produkte übernommen: Aus dem "French Bread" wurde das "Freedom Bread", "French Kissing" wurde du "Freedom Kissing" und zu guter Letzt wurde aus dem "French Tickler" der "Freedom Tickler".
Gut, "French Tickler" hat sogar mir als Allerweltsmann nichts gesagt. Und do schau her: Es ist ein Latexkondom, mit Noppen und Rillen, die für das weibliche Wohlbefinden sorgen sollen.
Doch nicht nur das! Als "French Tickler" wird auch...nun, wie soll ich es sagen...nun, Warzen am Pipimann werden auch gerne als "French Tickler" bezeichnet. Mein Gott, ein Aufschrei muss durch Frankreich gegangen sein, als daraus endlich der "Freedom Tickler" wurde. Was für eine Schmach! Nun, Gentlemen, wie dem auch sei, seit 2006 ist bei den Bezeichnungen wieder alles beim Alten, und die Franzosen bürgen mit Ihrem Namen wieder für eine sehr, sehr heikle Angelegenheit. Wollen wir nicht mehr darüber sprechen.

Was ist sonst noch in Tennessee passiert? Nun, vor 100 Jahren haben die hier doch tatsächlich einen Elefanten gehängt. Das finde ich ziemlich, ziemlich hart. Doch lest selbst. Nächste Woche läuft zu dem tragischen Zwischenfall eine Dokumentation in den Kinos in Nashville, dann kann ich euch auch sagen, wie man so einen Elefanten in die Luft bringt. Unglaublich.

Bereits letzte Woche habe ich 2Feather wieder getroffen. Leider hat er geschlafen. In der Bibliothek. Doch hört selbst.




Sonntag, 11. Februar 2007

Hold up, wait a Minute, put a litte Love in it

Die ersten Prüfungen sind geschafft - Kinder, war das ein Stress.
Vor dem amerikanischen Lernwahnsinn hat mich Horst Schlämmer bewahrt. Der macht nämlich gerade Führerschein.

Wie dem auch sei, die Prüfungen liefen ganz gut. Gilt es nur abzuwarten, was die Professoren von den Aufsätzen halten, die ich geschrieben habe. Da man hier sämtliche "Papers", die man verfasst, von Mitschülern lesen, korrigieren und unterschreiben („I have proof read the following paper and find it to be free of grammatical and spelling errors and well organized.“) lassen muss, hab ich das doch glatt mal meinen Kollegen Benoît machen lassen. Das kann nur gut gehen.

Kinder, was ist sonst passiert?
Das Super Bowl Turnier fand statt! Die Amerikaner gingen ab wie Schnitzel und ich hab das Spiel noch immer nicht kapiert. Aber der Auftritt von Prince in der Halbzeit-Pause war optisch 1a (mit Kopftuch!).

Sportlich ging es dann auch gleich weiter, am Donnerstag war Hockey angesagt. Die Nashville Predators spielten gegen irgendein kanadisches Team und die Stimmung im Gaylord Entertainment Center in Nashville war bombastisch. Hier wird beim Hockey auch gerne mal gehauen und das ganze erinnert dann mehr an Gladiatorenkämpfe im alten Rom. Nun, die Amerikaner mögen's und die ganze Familie ist dabei.

Und nun das wichtigste Ereignis: Ich bin unter die Pokerspieler gegangen. jawoll! 2 Dollar hab ich schon knallhart verloren, aber das macht nichts. Das Spiel bereitet Freude und beim nächsten Pokerturnier an der FH Deggendorf bin ich natürlich ganz vorne mit dabei. Den Maschinenbauern werd ich schon zeigen, was ein Full House ist. Oder vielleicht auch nur 2 of a Kind. Whatever.

Nun noch etwas für die Technik-Interessierten:
Ruckus.com bietet Studenten hier in den USA kostenlose Musik. Mit einer .edu-Mailadresse kann man sich anmelden und saugen was die Leitung hergibt. Gut, die Dateien sind mit einer Lizenz vor Vervielfältigung geschützt und der benötigte Ruckus-Player hat ein paar blöde Werbefenster, aber ein Vogel hat mir gesagt, es gibt Mittel & Wege. (Ich glaube, es heißt anders: Ein Vöglein hat mir gezwitschert oder so ähnlich)

Ich wurde von meinem Freund Michael P. auf HDR-Bilder aufmerksam gemacht. Man braucht zwar ein Stativ und viel Zeit für die Feinjustierungen, aber ich glaube es könnte Spaß machen.
Ich hab den Dreh leider noch nicht raus:

(ohne Stativ)

(mit Stativ aber zu wenig Bilder)

(so ungefähr)

In meinem Picasa-Account werde ich immer wieder mal neue Bilder posten.

Grüße und erfüllte Ferien!
Bubba

Samstag, 3. Februar 2007

Kurios!

1. Red Bull ist in Frankreich verboten. Kein Scheiß. Deswegen saufen die Franzosen immer Red Bull statt Bier, wenn sie nach Spanien in den Urlaub gehen.

2. Ca. 76% aller Franzosen denken, dass es in jeder größeren Stadt in Deutschland Bars gibt, in denen man direkt am Tresen auch Urinale hat oder direkt auf den Boden pinkeln kann.

3. Sämtliche französischen Schimpfwörter beziehen sich auf die sekundären Geschlechtsmerkmale der Frau. Zumindest alle, die Benoit kennt.

4. Die Franzosen lieben den englischen Song "Two World Wars and one World Cup", der übrigens auch hier in Nashville gerne mal gesungen wird. Ich versteh den Text noch nicht ganz, sonst wär ich auch dabei.

5. Deutscher HipHop hat eine amerikanische Lobby! Afrob, die Fantastischen Vier, Sido. Die Amerikaner lieben den "flow"! Word, motherfucker.

6. Ein paar Amerikaner hier waren mal in Dresden. Den sächsisch Dialekt haben sie für Polnisch gehalten und sich über die hohe Immigrationsquoten in Deutschland gefreut.